Hannah Lothrop: gute Hoffnung - jähes Ende
Wann immer wir selbst oder Menschen, die uns etwas bedeuten, ein Baby verlieren, dann wird es ihnen zunächst gut tun, zu erkennen, dass sie mit diesem Schicksal nicht allein dastehen.
Hannah, die ich noch persönlich kennen lernen durfte, begleitet in diesem Buch trauernde Eltern nach Fehlgeburten und Totgeburten äußerst sanft und gefühlvoll in einen gelungenen und gesunden Beginn der Trauerarbeit.
Als ich selbst meinen Sohn verlor und am selben Tag frisch von der Entbindungsstation den so schweren Weg nach Hause antrat, da legte mir meine Schwester entschlossen dieses Buch auf den Rücksitz meines Autos.
In meiner Fassungslosigkeit in meinem viel zu stillen Haus griff ich noch am selben Tag zu diesem Buch und verschlang es. Auch mein Mann las sozusagen gleichzeitig mit und schließlich lasen wir uns das Buch gegenseitig vor. Und wir hörten nicht auf, bis wir es zuende gelesen hatten.
Für mich ist dieses Buch bis heute die wichtigste "erste Hilfe" für den Trauerprozess.
Besonders für Freunde und Angehörige betroffener Eltern, die ja oft so sehr hilflos sind und nicht sicher, was sie sagen oder wie sie sich verhalten sollen eignet sich das Buch hervorragend als Geschenk für trauernde Eltern. Es ist dann, als wäre es das Buch, was aussprechen kann, was wir selbst nicht sagen können.
Julie Fritsch: Unendlich ist der Schmerz
Bei unserem letzten Treffen stellte Hannah uns ihr - damals- aktuellstes Projekt vor. Eine frisch trauernde Mutter hatte sich an sie gewandt. Diese Mutter war Künstlerin und sie hatte das Bedürfnis, ihre Trauer in ihren Skulpturen auszudrücken.
Hannah stellte von da an die Skulpturen auf ihren Seminaren über Dias vor, ließ sie einfach auf die trauernden Eltern wirken. Viel später erst entstand das Buch von Julie Fritsch, für das Hannah dann das Vorwort schrieb, obwohl die beiden sich nie persönlich kennen gelernt hatten.
Das Buch berührt noch sehr viel mehr, als die Dias, denn die einzelnen Skulpturem zusammen mit den Texten erreichen ganz, ganz tiefe Bereiche in uns. Das fühlt sich wirklich so an, als würde Julie Fritsch endlich zum Ausdruck bringen, was wir selbst nicht formulieren können.
Julie Fritsch gibt uns tiefe Einblicke, in die verschiedenen Etappen von Hoffnung, Verzweifung, Angst, Trauer und vieler Emotionen, die der Verlust eines Kindes in uns aufkommen lässt.
Hier einige Themen:
Bleibe noch ein wenig in mir
Kostbare Augenblicke
Ich heiße Dich willkommen- und gleichzeitig nehme ich in Trauer von dir Abschied
Es schreit in mir
Verbunden in Trauer
Muttermilch
Unendlich ist der Schmerz
Zusammenbruch
Warum?
Mich am Leben erhalten
Vergib mir meine Tränen, mein Lieber
Erschöpfung
Sein- einfach sein.....
Wann immer ich mir diese Bilder zusammen mit den tiefgründigen Worten, wie nur eine Trauernde Mutter sie finden kann, anschaue, bin ich zutiefst berührt und ich fühle instinktiv, dass mir das gut tut. Denn es kommt immer wieder etwas neues zum Ausdruck, aus mir heraus, nonverbal und immer wieder neu und heilsam.
Ein absolut passendes Geschenk!