Vielerorts immer noch: Ja!
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Öffentlichkeitsarbeit der Schmetterlingskinder.de Ein Recht auf Trauer: Viele Frauen stehen bald alleine nach einem solchen Schicksalsschlag. Familie und Freunde wollen schon nach kurzer Zeit nicht mehr über das "leidige" Thema sprechen, die Frau selbst aber trauert dann meist immer noch. Das führt zu Isolation - und macht die Trauer auf keinen Fall leichter. Tabuisieren heißt auch: unwissend sein: Die meisten Frauen trifft der Tod ihres Kindes vollkommen unvorbereitet. Wie und wo hätte man sich auch vorbereiten sollen auf das, wovor man immer schon Angst hatte, auf den "worst case" - von dem alle immer sagen: Das passiert nur anderen, niemals dir selbst? Das Recht der Mutter auf ihr verstorbenes Kind: Wenn wir sagen, dass nur die Mutter, die Eltern das Recht haben über den weiteren Verbleib ihrer verstorbenen Kinder zu verfügen, dann sind wir damit unserem inneren Rechtsempfinden gefolgt, nicht aber der geltenden Rechtsauslegung. Wenn Eltern ihr Früh- oder Fehlgeborenes Kind gern bestatten möchten, dann kann es ihnen passieren, dass ihnen viele Steine in den Weg gelegt werden. Hilfe für Betroffene von Betroffenen - direkt vor Ort. Das ist wirklich das Beste, was einem passieren kann. In solch einer Situation eine Frau zu treffen, der das auch passiert ist. Von ihr werden wir uns viel besser verstanden fühlen als vielleicht von Therapeuten oder den behandelnden Ärzten. Betroffene Eltern werden laut: All diese Punkte ließen uns "Sternenkindermütter" zu dem Schluss kommen, dass dieses Tabu endlich abgeschafft gehört. Gesellschaftlich ebenso wie politisch. Also nahmen wir einen großen Anlauf und drehten zunächst einige TV-Beiträge: "Akte99", "Panorama", "Taff", "Sam", "Ungeschminkt" , "Planetopia" und einen halbstündigen Film im HR: "Tot geboren - endlos ist der Schmerz". Es folgten einige Hörfunkbeiträge und Zeitungsartikel. Die politische Sicht muss sich ändern: Als wir meinten, unser Thema sei nun endlich in der Öffentlichkeit gehört worden, holten wir zum nächsten Zug aus: der politischen Wende. Wir informierten die verschiedenen Parteien, den Bundestag und einigeMenschenrechtskommissionen und forderten eine Neudiskussion derBestattungsfähigkeit von Kindern außerhalb des Personenstandes (unter 1000 bzw. 500 Gramm). Mit Erfolg. In einer Enquete Kommission für Menschenrechte, derenVorsitz die Bündnisgrünen haben, wird derzeit auf europäischer Ebene über eine Neugestaltung dieser Rechtsauffassung diskutiert. Wir können die Gesellschaft nur ändern, wenn wir die Dinge zunächst in uns selbst ändern: ( Die wirklich großen Dinge verbergen sich im Kleinen.) Wir haben wirklich viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Aber last not least bemühen wir uns, Hilfe vor Ort zu leisten. Einige von uns haben in ihren Heimatstädten Initiativen und Selbsthilfegruppen gegründet. Die wirkliche Veränderung jedoch findet im Kleinen statt. In uns selbst. In uns allen. Den Rest wird die Zeit und der Fortschritt für uns erledigen. Sprechen wir die Dinge aus. Heute. Hier und Jetzt. Wenn wir den Mut hierfür aufbringen, dann dürfen wir hoffen, dass sich die Situation betroffener Mütter und Eltern schon in naher Zukunft verändern wird. Wenn wir damit auch nur einer einzigen Frau helfen würden, dann
hätte sich unser Einsatz schon gelohnt. |
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